Ein Marge-Auto ist ein gebrauchtes Fahrzeug, bei dem der erste Käufer die Mehrwertsteuer (MwSt.) bezahlt hat. Das Fahrzeug wurde neu von einer Privatperson gekauft und die MwSt. ist in der Buchhaltung nicht mehr sichtbar. Das Wort "Marge" bedeutet im Grunde genommen, dass Sie die MwSt. nicht zurückfordern können, wenn Sie dieses Auto kaufen, im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen. Für Privatpersonen ist dies in den meisten Fällen nicht wichtig, da sie in der Regel beim Kauf eines Autos sowieso MwSt. zahlen müssen. Aber sind Sie Unternehmer? Und kaufen Sie ein gebrauchtes Fahrzeug von beispielsweise BMW, Volkswagen oder Peugeot? Dann ist dies wichtig. Es ist schön, wenn Sie als Unternehmer die MwSt. zurückfordern können, aber das ist bei einem Marge-Auto nicht möglich. Deshalb steht "Marge" hinter dem Preis.
Marge-Auto vs. MwSt.-Auto
Der große Unterschied zwischen einem Marge-Auto und anderen Fahrzeugen besteht darin, dass bei Marge-Autos die MwSt. bereits einmal bezahlt wurde und daher in der Buchhaltung nicht mehr sichtbar ist. Ein Marge-Auto war in der Regel im Besitz einer Privatperson. Ein MwSt.-Auto hingegen ist ein Fahrzeug, für das noch keine MwSt. bezahlt wurde, zum Beispiel weil es zuvor im Besitz eines Unternehmens war. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Unternehmer beim Kauf eines MwSt.-Autos die bezahlte MwSt. als Vorsteuer abziehen können, was finanzielle Vorteile mit sich bringt.
Vorteile eines MwSt.-Autos
- Steuervorteil für Unternehmer: Unternehmer können von Steuervorteilen beim Kauf eines MwSt.-Autos profitieren, da sie die bezahlte MwSt. als Vorsteuer abziehen können.
- Niedrigerer Nettobetrag: Einer der wichtigsten Vorteile von MwSt.-Autos ist, dass sie in der Regel einen niedrigeren Nettobetrag haben. Dies liegt daran, dass Unternehmer die bezahlte MwSt. als Vorsteuer abziehen können. Dadurch werden die Gesamtkosten eines Fahrzeugs erheblich reduziert.
Vorteile eines Marge-Autos
- Keine Vorfinanzierung der MwSt.: Beim Kauf eines Marge-Autos muss der Käufer keine MwSt. vorstrecken. Dies kann zu direkten Liquiditätsvorteilen führen, da der Kaufpreis nicht um den MwSt.-Betrag erhöht wird.
- Wenig bis keine steuerliche Bürokratie: Marge-Autos sind auch bei Privatpersonen beliebt, da sie wenig bis keine steuerliche Bürokratie mit sich bringen. Darüber hinaus ist es möglich, dass Marge-Autos im Vergleich zu MwSt.-Autos einen niedrigeren Verkaufspreis haben. Dies macht diese Art von Fahrzeug für Verbraucher attraktiv, die nach einem guten Angebot suchen.
Wie erkennt man ein Marge-Auto?
Es ist eigentlich sehr einfach zu überprüfen, ob es sich um ein MwSt.- oder Marge-Auto handelt. Dies können Sie tun, indem Sie sich die Originalkaufrechnung ansehen. Wenn die MwSt. bereits bezahlt wurde, handelt es sich um ein Marge-Auto.
Wenn das Fahrzeug als MwSt.-Auto gekennzeichnet ist, ist es ratsam, nach einem Einkaufszertifikat zu fragen. Dies ist ein verpflichtendes Dokument des Finanzamts, das bestätigt, dass die Ware ohne MwSt. gekauft wurde. In vielen Fällen gibt der Verkäufer, sowohl online als auch im Showroom, deutlich an, um welche Art von Fahrzeug es sich handelt. Wenn dies nicht klar ist, können Sie einfach um Klarstellung bitten.
Kaufen Sie ein Fahrzeug von einer Privatperson? Dann können Sie sicher sein, dass es sich um ein Marge-Auto handelt. Dies ist wichtig zu beachten, da private Verkäufe in der Regel keine MwSt.-Transaktionen betreffen.
Wann ist es besser, auf die Margenregelung zu verzichten?
Grundsätzlich kann ein Marge-Auto nicht in ein MwSt.-Auto umgewandelt werden, aber es gibt eine Ausnahme. Wenn ein Autohändler ein Marge-Auto an einen Unternehmer verkaufen möchte, kann auf die Margenregelung verzichtet werden. Natürlich nur, wenn dies für beide Parteien vorteilhaft ist. Dabei wird der Marge-Verkaufspreis in einen MwSt.-Verkaufspreis umgewandelt, sodass der Geschäftskunde die bezahlte MwSt. verrechnen kann.
Beispielrechnung
Angenommen, ein Händler hat ein Auto für 25.000 € eingekauft. Wenn er das Auto als Marge-Auto für 30.000 € verkauft, beträgt die MwSt. 868 € auf die Gewinnmarge. Der Händler hat dann einen Gewinn von 5.000 € abzüglich 868 € MwSt. erzielt, also 4.132 € Gewinn. Der Käufer kann diese MwSt. jedoch nicht verrechnen, daher kostet das Auto ihn 30.000 €.
Auf die Anwendung der Margenregelung zu verzichten, kann für beide Parteien vorteilhaft sein. Angenommen, Käufer und Verkäufer einigen sich beim Verzicht auf die Margenregelung auf einen Preis von 29.500 € zzgl. MwSt., dann erzielt der Verkäufer eine Gewinnmarge von 4.000 €, während der Käufer 500 € spart. Sowohl Verkäufer als auch Käufer haben nun einen besseren Deal.
MwSt.-Auto privat kaufen
Verwenden Sie ein Auto privat für mehr als 500 Kilometer pro Jahr? Dann stehen Sie vor einer wichtigen steuerlichen Entscheidung: Behalten Sie das Auto geschäftlich oder privat? Diese Entscheidung ist endgültig und gilt für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs, daher ist es wichtig, sorgfältig darüber nachzudenken.
Auswirkungen auf die MwSt.-Abrechnung und den geldwerten Vorteil
Wenn Sie sich für ein Firmenfahrzeug entscheiden, können Sie alle Autokosten (ohne MwSt.), wie Kraftstoff, Wartung, Versicherungen, Autowäschen und Parkgebühren, abziehen, jedoch keine Bußgelder. Wenn Sie sich entscheiden, das Auto privat zu behalten, können Sie 0,21 € pro geschäftlich gefahrenem Kilometer abziehen.
Ihre Wahl hat auch Auswirkungen auf die MwSt.-Abrechnung und den geldwerten Vorteil, abhängig von Ihrem privaten Gebrauch des Fahrzeugs. Wenn Sie mehr als 500 Kilometer pro Jahr privat fahren, gilt der geldwerte Vorteil. Wenn Sie den geldwerten Vorteil vermeiden möchten, ist es wichtig, eine genaue Fahrtenbuchführung zu führen.
Steuerlicher Tipp
Wussten Sie, dass Sie bei einem Auto, das Sie für die Einkommensteuer privat anschaffen, immer noch die "geschäftliche" MwSt.-Abzugsfähigkeit geltend machen können? Das bedeutet, dass Sie das Auto für die Einkommensteuer als Privatvermögen betrachten können und dennoch die MwSt. auf den Kauf zurückfordern können. Eine praktische Option für viele Unternehmer, aber es ist wichtig zu wissen, dass diese Möglichkeit nur für natürliche Personen gilt, die als Unternehmer auftreten, nicht für Geschäftsführer von GmbHs oder AGs.
Wenn Sie Ihr Privatauto geschäftlich nutzen und die MwSt. für geschäftliche Kosten zurückfordern möchten, müssen Sie ein genaues Fahrtenbuch führen. Dies zeigt, welche Fahrten als geschäftlich angesehen werden können.
Wenn Sie als selbstständiger Unternehmer (Freiberufler) über Autoleasing nachdenken, aber unsicher sind, welche Option für Sie und Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, finden Sie hier heraus, ob Sie als Freiberufler sich für privates oder geschäftliches Autoleasing entscheiden sollten.